Fragen im Ökumenischen Dialog
Am 25.Juni 1530 – Übergabe der Augsburger Konfession an Kaiser Karl V am Reichstag zu Augsburg
AUGSBURGER KONFESSION - CONFESSIO AUGUSTANA - CA Einführung
Der von Kaiser Karl V. nach Augsburg einberufene Reichstag sollte eine Lösung der bedrängend gewordenen Religionsfragen bringen; eine Kirchenspaltung drohte unvermeidlich zu werden. Auf anderen Reichstagen in den Jahren zuvor waren die Standpunkte bereits deutlich geworden (zum Beispiel bei der "Speyrer Protestation" 1529). Ursprünglich war beabsichtigt, die unterschiedlichen Auffassungen bestimmter Punkte des praktizierten Glaubens darzustellen; doch dann wurde auf dem Reichstag in Augsburg eine umfassende Darstellung des Glaubens vorgelegt, die im ersten Teil die Hauptaussagen zur Glaubenslehre enthält und im zweiten Teil die Stellungnahmen zur Abschaffung bestimmter kirchlicher Bräuche bei den Protestanten.
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Augsburger Konfession, Artikel 4, 10, 21, 23, 28
Artikel 4: Von der Rechtfertigung
Weiter wird gelehrt, dass wir Vergebung der Sünde und Gerechtigkeit vor Gott nicht durch unser Verdienst, Werk und Genugtuung erlangen können, sondern dass wir Vergebung der Sünde bekommen und vor Gott gerecht werden aus Gnade um Christi willen durch den Glauben, nämlich wenn wir glauben, dass Christus für uns gelitten hat und dass uns um seinetwillen die Sünde vergeben, Gerechtigkeit und ewiges Leben geschenkt wird. Denn diesen Glauben will Gott als Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, ansehen und zurechnen, wie der Hl. Paulus zu den Römern im 3. und 4. Kapitel sagt.
Artikel 10 „Vom Heiligen Abendmahl, (download)
Artikel 21 „Vom Dienst der Heiligen“ (download)
Artikel 23 „Vom Ehestand der Priester“ (download)
Artikel 28 „Von der Gewalt der Bischöfe“ (download)
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Marienverehrung in der Lutherischen Kirche
In den lutherischen Kirchen spielt die Marienverehrung in der Praxis kaum eine Rolle. Luther wandte sich entschieden gegen die katholische Vorstellung von Maria als „Himmelskönigin“ sowie gegen landläufige Vorstellungen von Maria als Mittlerin, die Christus erst gnädig stimmen müsse. Hingegen betonte Luther, dass durch den Opfertod Christi das Erlösungswerk vollkommen ist und keiner Ergänzung bedürfe. Dabei berief er sich auf die Bibel. Christen brauchten keinerlei Fürsprache und Vermittlung durch Menschen, sei es Maria oder seien es Heilige. Doch Luther hielt selbst Marienpredigten und schätzte in seinen Auslegungen (etwa des Magnificats) Maria als Beispiel menschlicher Demut und Reinheit. Darum wird eine gewisse Form von Marienverehrung in lutherischen Kirchen geübt. Maria gilt als Vorbild des Glaubens.
Evangelische Christen ehren Maria als Mutter Jesu. Wir bekennen im Glaubensbekenntnis „geboren von der Jungfrau Maria“. Wir ehren sie, weil Gott ihre Niedrigkeit in Gnaden angesehen hat und sie sich von Gott in den Dienst hat stellen lassen. So ist sie in ihrer Haltung auch unser Vorbild und unsere Schwester im Glauben.