Johannes Kepler - Evangelisches Museum OÖ Rutzenmoos

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Johannes Kepler

Geschichte der Evangelischen in OÖ

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(geboren 1571 in Weil der Stadt bei Stuttgart, gestorben 1630 in Regensburg)

Kepler studierte in Tübingen evangelische Theologie und wollte Pfarrer werden. Daneben interessierte er sich für Mathematik und Astronomie. 1594 wurde er überraschend als Mathematiklehrer an die protestantische Stiftsschule in Graz berufen. Er brach das Theologiestudium ab und widmete sich nun ganz der Mathematik und der Astronomie. Die gewaltsame Rekatholisierung der Steiermark zwang Kepler 1600 zur Übersiedlung nach Prag. Von dort kam er 1611 als Mathematiklehrer an die protestantische Landschaftsschule in Linz. Hier veröffentlichte er seine Hauptwerke, die „Harmonices Mundi“ (Weltharmonie) und die „Rudolphinischen Tafeln“. In Linz erlebte Kepler die Durchsetzung der Gegenreformation ab 1624 und die Belagerung der Stadt durch die Bauern 1626. Kepler blieb seinem evangelischen Glauben treu und, obwohl er als kaiserlicher Hofbeamter vor direkter Verfolgung geschützt war, entschloss er sich 1626 Linz auf immer zu verlassen. Grund dafür war auch, dass Maßnahmen der Reformationskommission ihm die weitere wissenschaftliche Arbeit unmöglich machte. Seine Bibliothek wurde versperrt und versiegelt.

Kepler war zeitlebens ein tiefgläubiger Protestant. Deshalb schmerzte es ihn sehr, dass er wegen seiner astronomischen Theorien und seiner toleranten Haltung in Religionsfragen von den Theologen seiner Heimatuniversität Tübingen heftig angegriffen und daraufhin von dem lutherischen Landhausprediger in Linz von der Teilnahme am Heiligen Abendmahl ausgeschlossen wurde.

Johannes Kepler, der Protestant
Hansjörg Eichmeyer
(
Gekürzte Version erschien in der Museumszeitung „Toleranz 2009“)


Am 12.1.2009 wurde im Rahmen der „Kulturhauptstadt Europas“ in Linz das neu renovierte frühere Wohnhaus von Johannes Kepler, Rathausgasse 5, eröffnet. Jahrzehntelang war es ein Schandfleck der Linzer Altstadt. Nun strahlt es in neuem Glanz und entsprechend waren auch die Lobesworte für diesen großen Denker und Forscher. Nun hieß es in der Tageszeitung vom 10.1.2009: „Kepler, der einzige Linzer Weltstar“. Dass er 1626 wegen seines evangelischen Glaubens und den damit verbundenen Behinderungen die Stadt verließ, darüber schrieb und sprach man nicht.

Die Biographie Keplers war bewegt wie die Zeit in die er hineingeboren wurde. Er wurde am 27. Dezember 1571 in der überwiegend katholischen Freien Reichsstadt Weil ( 30 Km westlich von Stuttgart, zwischen Neckar und Schwarzwald) in eine lutherische, begüterte Familie hineingeboren.

In England wurden gerade die Katholiken verfolgt, Spanien gewinnt nach einer Seeschlacht gegen die Türken die Vorherrschaft im Mittelmeergebiet. Ein Jahr später werden 2000 protestantische Hugenotten in der Bartholomäusnacht in Paris ermordet und Papst Gregor XIII, der Förderer der Jesuiten, kommt 1572 auf den Stuhl Petri. 1573 verlässt Keplers Vater, Heinrich Kepler die Familie und die unglückliche Ehe. Er kämpft als Lutheraner auf Seiten des römisch katholischen Spanien gegen die Calviner in den Niederlanden. Ein kleiner, biographischer Hinweis, neben vielen tragischen anderen, wie wenig es damals ein AB und HB gab, sondern nur ein AB contra HB, und das in einer Zeit, in der das eigentliche, gemeinsame Gegenüber Rom hieß. Der Vater hatte sein ganzes Vermögen verloren, nachdem er zwischenzeitlich ein Gasthaus in Ellmendigen bei Pforzheim erworben und betrieben hatte. Johannes musste im Betrieb mithelfen und konnte nur teilweise die Schule besuchen. Sein Lehrer erkannte seine Begabung und half ihm weiter.

Für das Studium und den Aufenthalt im Evangelischen Stift in Tübingen erhielt Kepler ein Stipendium, verknüpft mit der Erwartung, dass er nach dem Theologiestudium Pfarrer wird, da es an diesen mangelte. Im Studium der Lutherischen Theologie litt er unter den heftigen Streitigkeiten über die Abendmahlslehre und die schroffe Verurteilung der Lehre Calvins. Diese war vor allem in der Konkordienformel so artikuliert und formuliert. Gedacht war sie 1577 als Einigung der lutherischen Kirchen nach dem Tod Luthers, und als Abgrenzung gegen die Schweizer Reformatoren und den milden Melanchthon. Die Württembergische Landeskirche war streng dogmatisch lutherisch. Sie erlaubte keinerlei Abweichung von dieser Konkordienformel. Jeder angehende Pfarrer hatte sie zu unterschreiben.

Später schrieb Kepler, seine Berufung nach Graz habe ihn einer Entscheidung in diesem Konflikt enthoben. Der Ruf an die dortige protestantische Landschaftsschule erreichte ihn 1594. Dort suchte man einen neuen Lehrer für Mathematik. Keplers besondere Begabung in diesem Fach war bekannt geworden, da die beiden Städte, Graz und Tübingen in engem Kontakt standen. Mit Zustimmung seiner Vorgesetzten zog er nach Graz. Er fand schwierige Verhältnisse vor. Erzherzog Karl hatte die Jesuiten ins Land gerufen. Er unterstützte die 1585 gegründete Jesuitenuniversität. Diese machte der protestantischen Stiftsschule massive Konkurrenz. Die Schule hatte kein Geld, die Stände wollten weniger zahlen, seitdem auch Bürgersöhne in die Schule aufgenommen worden waren. Der geringe Gehalt eines Lehrers reichte kaum für den Lebensunterhalt eines Junggesellen. So war er gezwungen Nebeneinkünfte zu finden. Kepler war nicht nur als Mathematikprofessor berufen, sondern sollte auch alljährlich einen Kalender mit astrologischen und meteorologischen Prognostica erstellen. Die Astrologie war damals, wie auch heute wieder, sehr populär. Sie war sogar noch Unterrichtsfach an der Artisten Fakultät, wurde aber in Gelehrtenkreisen zunehmend bekämpft. Für Luther war sie Aberglaube und gegen das erste Gebot; sie sei auch durch nichts bewiesen und die Aussagen sehr oft falsch. Für Kepler bedeutete die Astrologie jedoch klingende Münze. Sie enthalte immerhin allgemeine Lehren und Wahrheiten. Er vermutete, dass es eine gewisse Einwirkung von Gestirnskonstellationen auf Erde und Mensch gäbe, auch wenn diese nicht bewiesen werden könne. Bekannt ist Keplers Horoskop für Wallenstein, mit der fatalen Wirkung, dass dieser sich sklavisch für persönliche Entscheidungen, aber zum Nachteil vieler daran hielt.

Kepler verdrängte zunächst seine Schulsorgen durch die Euphorie über die Entdeckung des „Weltgeheimnisses“ Unermüdlich arbeitete er 1595 und 1596 an seinem Mysterium cosmographicum. Er reiste nach Tübingen um die Drucklegung seines ersten Buches zu besorgen. Zugleich fuhr er zu seinem lebensbedrohlich erkrankten Vater. In Graz bahnten inzwischen Heiratsvermittler seine Verehelichung mit der erst 23-jährigen, zweifachen Witwe Barbara Müller an. Sie galt als gute Partie. Am 27. April 1597 fand in der evangelischen Stiftskirche in Graz die Heirat statt. 1598 und 1599 wurden ein Sohn und ein Mädchen geboren, die jedoch innerhalb kurzer Zeit starben.

Nach Erzherzog Ferdinands Amtsantritt verschlechterte sich die Situation der Evangelischen in Graz dramatisch. 1598 wurde den Evangelischen Predigern jede Amtsausübung verboten. Im September 1598 wurde auch das ganze evangelische Stifts-, Kirchen- und Schulwesen verboten. 1600 mussten sich alle Grazer zu ihrer jeweiligen Konfession bekennen. Kepler zählte zu denen die weiterhin evangelisch bleiben wollten. Diese wurden innerhalb von 45 Tagen verbannt. Damit endete Keplers Grazer Zeit.

1600 übersiedelte Kepler nach Prag. Diese Zeit war zunächst von ständiger Krankheit und wirtschaftlicher Not geprägt. Kepler verfügte über keine teuren und exakten Messinstrumente, um seine astronomischen Theorien zu belegen. Seine Instrumente waren nur aus veränderlichem Holz. Der finanziell gut gestellte, bedeutende Astronom, der Däne Tycho Brahe war in dieser Hinsicht bestens ausgestattet. Er war von Keplers Wissen und seinem Buch der Weltgeheimnisse beeindruckt und lud ihn zu sich nach Prag ein, wo Prahe als Hofastronom von Kaiser Rudolf II tätig war. Zunächst schien es, dass mit ihm eine gute Zusammenarbeit möglich wäre. Doch ihre Charaktere waren zu unterschiedlich und Brahe sehr sparsam mit der Offenlegung seiner Beobachtungsdaten. Kepler fühlte sich zum „Rechenknecht“ erniedrigt. 1601, erst 54-jährig starb Brahe an einer Nierenkolik. Nun wurde Kepler als kaiserlichen Mathematiker berufen. Damit hatte er auch freien Zugang zu Brahes Bobachtungsschatz, der auch für seine eigenen Forschungen wichtige Grundlage war. Kepler vergaß nie auf die großen Verdienste seines Vorgängers hinzuweisen. Aufbauend auf Brahes Forschungsergebnisse konnte Kepler nun die Richtigkeit des kopernikanischen Systems wissenschaftlich fundiert beweisen. Vor genau 400 Jahren veröffentlichte Kepler 1609 sein erstes und zweites astronomische Gesetz:

1. Die Laufbahn der Planeten ist nicht, wie bisher gelehrt, ein Kreis, sondern eine Ellipse.

2. je weiter der Planet von der Sonne in seinem Lauf entfernt ist, desto langsamer bewegt er sich. 1611 gab es in Prag politische Wirren, fremde Truppen brachten Seuchen in die Stadt. Keplers Kinder erkrankten an den Pocken. Friedrich, der Liebling der Eltern, starb. Im Juni reiste Kepler nach Linz, um sich an der hiesigen Landschaftsschule zu bewerben. Bei seiner Rückkehr fand er seine Frau kränkelnd vor. Sie starb am 3. Juli 1611 und wurde zwei Tage später begraben. - Der Kaiser war entmachtet, Kepler stand mit seinen Kindern nun alleine da. Er reiste ab und erreichte Linz im Mai 1612.

In Linz wohnte der Witwer vermutlich zuerst im Jörgerschen Haus (heute Hofgasse Nr.23, angrenzend an die Linzer Schlossmauer), dann im Haus gegenüber dem alten Rathaus, Rathausgasse Nr. 5, von dessen Renovierung eingangs berichtet wurde. So wohnte er in der Nähe seines Arbeitsplatzes, dem Ständehaus (heute Landhaus), errichtet von den protestantischen Landständen. Zuletzt wohnte er wohl im Ständehaus selbst.

Wie die Bauern und Bürger, hatte auch der Adel des „Landes ob der Enns“ bald mehrheitlich den lutherischen Glauben angenommen. In den Kirchen wurde weithin in Luthers Sinn gepredigt und das Heilige Mahl gefeiert. Etliche Chorherren von St. Florian, darunter der Neffe des Abtes, gingen zum Studium nach Wittenberg. Sie glaubten an eine neue, reformierte katholische Kirche. Der Adel legte Wert auf eine gediegene Ausbildung ihrer Söhne. Dazu wurde im 1. Stock des Ständehauses (Landhaus) eine Schule eingerichtet. Der heutige „Steinerne Saal“ wurde 1611 zu einer evangelischen Kirche mit Kuppe und Stichkappen ausgebaut, nachdem der Kaiser den Ständen den Kauf der Kirche des aufgelassenen Minoritenklosters untersagt hatte. - Das dort verwendete Evangeliar ist im Evangelischen Museum Oberösterreich in Rutzenmoos zu sehen. - Kepler wurde zum Lehrer für Mathematik, Philosophie und Geschichte in der Landschaftsschule bestellt. Daneben sollte er – aus militärischen Überlegungen - eine genaue Karte des Landes zeichnen. Eine beschwerliche Vermessungsarbeit von der er bald wieder befreit wurde.

Große Probleme bereitete ihm ausgerechnet sein Studienkollege, der evangelische Stadtpfarrer in Linz und Superintendent des Landes ob der Enns Daniel Hitzler. (Dessen Prachtbibel befindet sich ebenfalls im Evangelischen Museum OÖ). Der strenge Lutheraner und Wächter der Lehre verlangte auch von Kepler, der sich wiederholt zu theologischen Fragen geäußert hatte, die Unterschrift zur bereits erwähnten Konkordienformel. Kepler verweigerte diese, da er nicht gewillt war, Mitchristen zu verurteilen, die das Geheimnis des Heiligen Mahles etwas anders verstehen als Luther. Darauf hin schloss ihn Hitzler vom Heiligen Abendmahl in Linz aus. Er erhielt dieses aber von Predigern, die bei befreundeten Adeligen in deren Schlosskapellen tätig waren. So auch im Schloss des calvinisch Gesinnten Georg Erasmus Freiherr von Tschernembl in Schwertberg. - An Calvins 500. Geburtstag wird ja 2009 vielfach gedacht.

Wie schon in Graz machte sich Kepler auf Brautschau. Unter 11 Kandidatinnen wählt er die Tischlerstochter Susanne Reuttinger aus Eferding zur Frau. Sie schien auch eine gute Mutter für seine Kinder zu sein. Der evangelische Stadtpfarrer von Eferding traute das Paar am 30. Oktober 1613. Baron Starhemberg lässt im Gasthaus zum „Goldenen Löwen“ am Stadtplatz von Eferding groß auftischen. Sieben Kinder werden in den folgenden Jahren geboren und die meisten im „Steinernen Saal“ im Landhaus getauft.

Eine andere Sorge machte Kepler in seiner Linzer Zeit zu schaffen. Seit 1615 wurde gegen seine Mutter wegen Hexerei ermittelt. Sie flieht zu ihrem Sohn nach Linz, dann zu ihrer Tochter in Heumaden bei Stuttgart. Dort finden sie Häscher und sie landet im Kerker. Sechs Jahre muss Kepler immer wieder seine Arbeit unterbrechen und zu ihr nach Deutschland reisen, um die Anschuldigungen mit der ganzen Autorität, die er bereits hatte, zu entkräften. Endlich wird seine Mutter wieder freigelassen. Sie stirbt jedoch sechs Monate nach ihrer Entlassung aus dem Kerker.
Neben allen Problemen waren Keplers 14 Linzer Jahre wissenschaftlich sehr fruchtbar.
In Linz verfasste er etliche seiner 23 Schriften und Werke astronomischer, mathematischer und philosophischer Art.

Für Schüler publizierte er ab 1618 einen „Grundriss der kopernikanischen Astronomie“. Diese Schrift wird prompt vom Vatikan verboten. Eine Erde, die sich um ihre eigene Achse und dabei um die Sonne kreist, läuft nach Meinung Roms dem biblischen Weltbild zuwider.

1618 entdeckte Kepler das dritte nach ihm benannte Gesetz. Er spricht darin von einem „harmonischen Gesetz“. Er glaubt, dass es eine musikalische Harmonie enthülle, die den Schöpfer im Sonnensystem verewige: “Ich fühle mich von einer unaussprechlichen Verzückung ergriffen ob des göttlichen Schauspiels der himmlischen Harmonie: Wir sehen hier, wie Gott gleich einem menschlichen Baumeister, der Ordnung und Regel gemäß, an die Grundlegung der Welt herangetreten ist.“ Kepler gibt die fünf Bücher der Weltharmonik heraus, die sich mit Geometrie, Arithmetik, Musik, Astrologie und Astronomie befassen. Bald darauf beginnt der 30-jährige Krieg. Ein altes Auftragswerk, die Rudolfineschen Tafeln, gilt es zu beenden, doch die Arbeiten daran sind schwierig und langwierig. Mit ihrer Hilfe sollten Astrologen, Astronomen, Kalendermacher und Seefahrer künftig Planetenstellungen genauer ermitteln können. Es gelang ihm dies mit einer bis dahin unerreichten Genauigkeit. Aber es fehlte das Geld zum Druck. Rudolf hatte die versprochenen 4000 Gulden nicht bezahlt und Matthias seinen Lohn gekürzt. „Bei solchen Kammeranweisungen kann man verhungern“ klagt er. Die Tafeln konnten erst 1627 in Ulm gedruckt werden.

1619 wird Ferdinand II Kaiser. Kepler ahnt nichts Gutes. Bereits als Erzherzog hat er ihn und alle Protestanten aus Graz verjagt. Um die böhmischen lutherischen Adeligen niederzuringen, verbündet er sich mit Herzog Maximilian von Bayern. Es kam 1620 zur Schlacht am Weißen Berg bei Prag. Die Herren und Adeligen im „Land ob der Enns“ schlossen sich den Böhmen an. Die Protestantische Union verlor. Ferdinand fehlte das Geld, die Kriegsschuld zu begleichen. Er verpfändete Oberösterreich an Bayern. Es strömten in Folge tausende bayerische Soldaten, Steuerbeamte, katholische Pfarrer und Jesuiten ins Land.

1624 erlässt Ferdinand sein „Reformationspatent“ mit Ausweisung aller evangelischer Prädikanten und Schulmeister binnen acht Tagen. Die Landschaftsschule wurde geschlossen. Die übrige Bevölkerung musste sich innerhalb von sechs Monaten entscheiden, ob sie wieder römisch-katholisch werden oder das Land verlassen wollen. An die 100.000 verließen Oberösterreich und das Waldviertel. Es folgte ein lang anhaltender katastrophaler wirtschaftlicher Niedergang für das Land. Kepler war zunächst als kaiserlicher Beamter nicht davon betroffen, doch am 31.1.1626 wurde seine Bibliothek versiegelt. Es könnten darunter ketzerische Bücher sein…...

„Wie soll ich arbeiten, wenn mir der Zugang zu den wissenschaftlichen Grundlagen verwehrt wird,“ vermerkt er. Seine Kinder wurden zur Teilnahme an der katholischen Messe gezwungen. Kepler resigniert und verlässt am 20.11.1626 mit Frau und 3 Kindern die Stadt.

Am 15. November 1630 stirbt Kepler in Regensburg.

So vertrieben Kaiser und Kirche mit ihren gehorsamen Dienstbeflissenen vor Ort den einzigen „Weltstar von Linz“ aus der Kulturhauptstadt 2009.

HYMNUS


Johannes Kepler


Groß ist unser Herr und groß seine Macht und seine Weisheit ohne Ende.
Lobt ihn ihr Himmel, lobt ihn, Sonne, Mond und Planeten in der Sprache,
die euch gegeben ist, euren Schöpfer zu loben
Lobt ihn, ihr himmlischen Chöre, lobt ihn, ihr Beurteiler dieser Harmonien.
Und auch du meine Seele singe, singe die Ehre des Herrn,
solange es dir vergönnt ist.
Von ihm, durch ihn und zu ihm sind alle Dinge,
das, was wir noch nicht kennen, und das, was uns bekannt ist.
Ihm sei Lob, Ehre und Preis von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Ich danke dir, Schöpfer und Herr, dass du mir diese Freude an deiner Schöpfung,
das Entzücken über die Werke deiner Hände geschenkt hast.
Ich habe die Herrlichkeit deiner Werke den Menschen kundgetan,
so weit mein endlicher Geist deine Unendlichkeit zu fassen vermochte.
Wo ich etwas gesagt habe, was deiner unwürdig ist,
oder wo ich der eigenen Ehre nachgetrachtet habe,
das vergib mir in Gnaden.
Literatur:

  •    Mechthild Lemcke, Johannes Kepler, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH

  •    Volker Bialas, Johannes Kepler, Verlag C.H.Beck

  •    Katalog zu Ausstellung im Steinernen Saal des Linzer Landhauses, 1971 (Werk und Leistung Johannes Kepler)

  •    Hans Sturmberger, Georg Erasmus Tschernembl

  •    Leopold Temmel, Evangelisch in Oberösterreich

  •    DDr.Karl Eder, Studien zur Reformationsgechichte in OÖ

  •    Eichmeyer,Feigl, Litschel ÔÖ Bauernaufstände und Bauernkriege im 16.u.17.Jh.



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